Sonntag, 23. Mai 2010

Hebron 1929

Von RABBI BARUCH KAPLAN ZT"L

Wir bringen hier etwa drei Monate vor dem 81. Jahrestag des "Massakers von Hebron" eine freie deutsche Übersetzung einer ursprünglich in Jiddisch verfassten Niederschrift eines vor über 20 Jahren aufgezeichneten Interviews mit Rabbi Baruch Kaplan sel. A., Direktor der Beis-Yaakov-Mädchenschule in Brooklyn, der im Jahre 1929 als Student die Jeschiva (Talmud-Hochschule) in Hebron besuchte.

Damals wurde eine Anzahl Juden von einigen Arabern umgebracht. Rabbi Kaplan erklärt, wie sich der Vorfall entwickelte und wie die arroganten und feigen zionistischen Verrückten durch Provokationen gegenüber den Palästinenser den Vorgängen in Hebron Vorschub leisteten. R. Baruch Kaplan ist jedoch nicht der einzige Zeitzeuge von damals in Hebron, der sehr anschaulich das ursprünglich friedliche Zusammenleben zwischen palästinensischen Juden und Arabern schildert.

"Zu meiner Zeit in Hebron," sagt Rabbi Baruch Kaplan, "ereignete sich das tragische Massaker an über 20 Schülern, großen Gelehrten sowie etwa 40 weiteren Mitgliedern der jüdischen Gemeinde. Ich möchte den Irrtum schildern, welcher in jüdischen Gemeinden zirkulierte - ein scheußlicher Irrtum, welcher die Araber als Mörder beschuldigte, die die Juden deswegen angriffen, weil sie einfach "böse Leute" seien. Um diese Berichte zu korrigieren muss dieser Irrtum korrigiert werden. Die Araber waren sehr freundliche Menschen, die jüdischen Leute in Hebron lebten mit ihnen zusammen und hatten sehr freundliche Beziehungen zu ihnen. Sie arbeiteten für Juden und alle verstanden sich ausgezeichnet.

Um ein Beispiel zu geben: Ich pflegte die Gewohnheit, etwa 1 oder 2 Meilen aus der Stadt zu spazieren, um einen Baum aufzusuchen, von welchem angenommen wurde, dass es jener Baum sei, an dem unser Patriarch Abraham die drei Engel antraf, so, wie es im Buch Genesis beschrieben wird. Besonders genoss ich den Besuch des Baumes im Sommer. Entlang des Weges sprach ich mit den Arabern, wir bedienten uns jedoch meist der Zeichensprache, denn ich sprach kein einziges Wort Arabisch. Für sich bereits interessant: Niemand in der Jeschiva warnte mich jemals davor, dass es gefährlich sei, alleine unter die Araber zu gehen. Wir lebten mit ihnen und dies verlief eben sehr gut.

Ich habe auch einen Brief des großen Rabbi der Gerer Chassidim jener Tage gesehen, nämlich von Rabbi Avraham Mordechai Alter aus Polen, betreffend seiner Reise in das Heilige Land während jener Tage, als die Leute über Emigration nach Palästina sprachen. Er versuchte herauszufinden, welche Art Menschen die Palästinenser sind, um den Emigranten einen Rat geben zu können, dorthin zu reisen oder nicht. Er schrieb in seinem Brief, dass die Araber ein sehr freundliches und vornehmes Volk wären.

Folglich ist es notwendig, die Berichte über die Anschuldigungen gegen die Palästinenser gerade zu rücken, dass sie schreckliche Killer seien, die es liebten, die Juden anzugreifen. Dies war niemals der Fall!

Die heutigen schlimmen Zionisten sind genauso wie ihre Vorgänger, die verantwortlich waren für das schreckliche Leiden in Palästina, mit ihren Kriegen mit den Arabern, Gott sei ihnen gnädig. Zu jener Zeit, 1929, argumentierten die Zionisten mit dem Slogan, die westliche Tempelmauer in Jerusalem sei ein "nationales Symbol". Selbstverständlich waren die Araber mit dieser Idee nicht einverstanden in Anbetracht dessen, dass sie den Ort seit über 1100 Jahren regierten. Trotzdem schrie der zionistische Mob: "Die Mauer ist unser!" Es ist schwer zu verstehen, warum sie dieser Ansicht verfielen, angesichts dessen, dass sie überhaupt keine Beziehung zu den jüdischen heiligen Orten hatten. Die jüdischen Zeitungen brachten das Argument über die Herstellung eines dauernden Gebetortes für die Juden an der westlichen Tempelmauer heraus. Dies provozierte die Araber und der damalige Rabbi von Jerusalem, Rabbi Yosef Chaim Sonnenfeld, bat um Einhalt und um Dankbarkeit gegenüber den Arabern, dass sie so viele Jahrhunderte den Juden unbeeinträchtigt das Beten an der westlichen Mauer des Tempels erlaubt hatten. Die Zionisten wollten jedoch die permanente Kontrolle über die Tempelmauer.

Die Zionisten weigerten sich, die Ermahnungen des Rabbi Sonnenfeld zu beherzigen und sie beriefen eine große Konferenz der Juden in Jerusalem ein. Schätzungsweise 10.000 Leute kamen zusammen. Einer der Sprecher war ihr "Chef-Rabbi", der Mizrachi-Zionist Avraham Isaak Kook, welcher proklamierte: "Höre oh Israel, die Mauer ist unsere Mauer, die Mauer ist Eins". Ein lächerliches Wortspiel auf das jüdische Glaubensbekenntnis: "Höre oh Israel, der Herr Dein Gott, der Herr ist Eins". Diese Aktionen waren der Beginn des damaligen Konflikts zwischen Zionisten und Arabern.

Danach, wir studierten gerade in der Jeschiva, sahen wir ein Rudel junger Burschen in kurzen Hosen die Straßen von Hebron heran eilen, die auf ihren Fahrrädern und Motorrädern Waffen mit sich führten und auf den Straßen Hebrons herum rannten. Uns überfiel nun große Sorge. Was machten diese Leute hier?

Kurz entschlossen rief unser Rabbi, der Oberaufseher unserer religiösen Akademie, Rabbi Moshe Mordechai Epstein, diese Burschen zu einer Unterredung herbei, was diese aber ablehnten. Er war also gezwungen, zu diesen Burschen hinüber zu gehen, um sie zu fragen, was sie da anstellten. Er beschuldigte sie, die Araber provozieren zu wollen. Sie antworteten, sie wären gekommen, uns zu beschützen! Wir schrien auf: "Wehe uns! Gnade uns Gott!" Die Burschen wollten die Stadt nicht verlassen und dann war es zu spät.

Diese anmaßenden Feiglinge rannten erst davon, als die örtlichen Führer der Araber zu einer Massenversammlung der Bewohner der umliegenden Dörfer aufriefen. Die Burschen liefen zu spät weg, denn die Araber hatten sich bereits organisiert und der Mufti rief seine Leute dazu auf, sich für Freitag Nacht bereitzuhalten, wenn die Religionsschule die Gebete absolvieren würde. Zu diesem Zeitpunkt stand die Jeschiva einzig gegen die Zionisten, aber die Araber konnten nicht unterscheiden zwischen uns und den Zionisten. Leider griffen sie an und töteten einige unserer Leute, darunter auch unseren großen Gelehrten, Rabbi Shmuel Rosenhaltz.

Am folgenden Morgen vernahmen wir die Aufregung in der Stadt, und noch schlimmer, wir hörten das Schreien und Schießen. Ich und ein Freund, Avraham Ushpener, wohnten in einem Apartment, Teil eines dreistöckigen Gebäudes, gemietet durch einen Juden von einem Araber. Wir konnten in unserem Appartement im dritten Stock alle Geräusche draußen hören. Wir fürchteten, dass die Araber hereindringen könnten, denn wir wussten, wie zornig sie inzwischen waren. Doch nach einer Weile beruhigte sich die Lage wieder. Insgesamt etwa 65 Leute wurden getötet. Auf der anderen Seite der Stadt wurden die Juden jedoch verschont.

Warum erzähle ich diese Geschichte? Ich will schildern, wie diese Zionisten - heute wie in jenen vergangenen Tagen - die Ursache unserer Leiden waren. Sie arbeiteten mit den Nazis zusammen und unsere Religion lehrt, dass eine Person, welche jemanden zur Sünde verleitet, schlimmer ist, als wenn sie den Betreffenden tötet.

Das erinnert mich an eine Begebenheit, nacherzählt durch Rabbi Moshe Schonfeld, der einst Rabbi Avraham Yeshayahu Karelitz (den Chason Ish) besuchte, als der zionistische Staat errichtet wurde und Kämpfe zwischen Arabern und Zionisten stattfanden. Rabbi Schonfeld berichtete Rabbi Karelitz was geschehen war. Der Chason Ish antwortete ihm, dass die Verbrechen der Zionisten viel schlimmer wären, weil sie schlimme Häretiker wären, welche Hunderttausende von Juden ihres Glaubens entwurzeln würden und dies bedeutet einen viel größeren Schmerz, da unsere Überlieferungen eine Person, die eine andere Person zur Sünde verleitet, schlimmer bewertet, als wenn sie sie tötet.

In unserer Zeit gibt es einen zionistischen Führer (Begin), dessen Arroganz und Egoismus mehr als alles andere für ihn maßgebend sind, weshalb er bereit ist, Hunderte und Tausende Juden zu opfern. Diese Häretiker und Übeltäter, dieser zionistische Führer eines Staates, der den Judaismus der jemenitischen und marokkanischen Juden und vieler anderer sephardischer Juden vernichtete. Das ist das Werk dieser Schurken und Gangster. Und es gibt religiöse, jüdische Parteien, welche sich unterstehen damit zu prahlen, sie würden diesen Mann lieben?! Jedermann muss wissen, dass der Zorn der Araber gegen uns einzig von den Zionisten verursacht wird!

Die Araber waren ein freundliches Volk uns gegenüber und ich bin ein Zeuge dafür. Wir lebten sehr gut mit ihnen in Hebron. Rabbi Alter bezeugte dies ebenfalls, es sind die verfluchten Zionisten, die den Hass der Araber gegen uns verursachen. Die Zionisten unterstehen sich, ihre Macht zur Vertreibung der Araber einzusetzen; gerade jetzt im Libanon morden und schlachten sie die Araber; sie löschen ganze Dörfer aus mit den Flugzeugen, die sie von den USA erhalten.

Jedermann muss wissen wer die Mörder sind - die Zionisten sind die größten Mörder dieser Welt, welche es ablehnen, dass das jüdische Volk in weltlichem oder spirituellen Frieden leben kann!"

Weitere inhaltliche Ausführungen zu Hebron 1929 mit Rabbi Yisroel David Weiss auf Video.

1 Kommentar:

  1. Guter Artikel Hr. Cabelman,
    klar das die Zionisten damals am Hebron Debakel beteiligt waren, das sie den Hass fördern, aber Zionisten, wie Begin, Peres, Liebermann sind nicht gleich Zionisten, wie Avnery, Dayan, Burg.
    Moshe Dayan sagte einmal :
    It is not among the Arabs in Gaza, but in our own midst that we must seek Roi's blood.
    How did we shut our eyes and refuse to look squarely at our fate, and see, in all its brutality, the destiny of our generation? Have we
    forgotten that this group of young people dwelling at Nahal Oz is bearing
    the heavy gates of Gaza on its shoulders?

    Hebron und Safed wird heute von allen Seiten instrumentalisiert, die Shoah wird instrumentalisiert wie Avraham Burg es beschrieb.
    Avnery beschrieb die Zionisten als selbstverliebt, womit er Recht hat. Levy beschrieb die Zionisten als einen Fall für den Psychater, damit hat er ebenfalls Recht.
    Aber wie jede Ideologie eben so ist es gibt sehende und Blinde, wir müssen die Sehenden unterstützen und die Blinden bekämpfen, nur so wird ein Schuh daraus, was meinen sie dazu?

    schöne Grüße aus Gera

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