Samstag, 9. Januar 2010

Berliner Manifest des wahren und religiösen Judentums

בעזרת השם יתברך
בערלין יצ"ו, כ"ח כסלו התש"ע, חנוכה פ' מקץ

Berlin, den 15. Dezember 2009
"Handlungen, die geeignet sind und in der Absicht vorgenommen werden, das friedliche Zusammenleben der Völker zu stören, insbesondere die Führung eines Angriffskrieges vorzubereiten, sind verfassungswidrig. Sie sind unter Strafe zu stellen“ (Art. 26 des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland).
Deutschland und vor allem die Menschen hier in der deutschen Hauptstadt Berlin müssen von der Tatsache in Kenntnis gesetzt werden, dass die Unterstützung des Zionismus und des Staates, der sich „Israel“ nennt, dem jüdischen Volk und dem Judentum nicht hilft. Im Gegenteil. Diese Art der Unterstützung trägt nur dazu bei, die tragische und offenkundig ausweglose Situation und das damit verbundene nicht enden wollende Blutvergießen im Nahen Osten zu verewigen und Juden überall auf der Welt Gefahren auszusetzen.


 
Ein wesentlicher Teil ausgeblendeter Geschichte beweist, dass das friedliche und harmonische Zusammenleben von Muslimen und Juden im historischen Palästina, welches durch viele Zeitzeugen belegt ist, erst mit dem Entstehen des Zionismus und anhand provokativer zionistischer Aktionen erheblich verschlechtert wurde.

Wenn man sich die Einschüchterungsversuche, den physischen wie geistig-politischen Terror sowie die Hysterie diverser zionistischer Propagandaagenturen und deren Gefolgschaft nicht nur in Deutschland für einen kurzen Moment weg denkt, wird jede logisch denkende Person zu der Schlussfolgerung gelangen können, dass es nicht die Unterschiede der Religionen sind, die den tiefen Riss zwischen Juden und Muslimen verursacht hat. Die neue, gerade einmal etwas mehr als 100 Jahre alte Ideologie, die politische Bewegung des Zionismus alleine zeichnet dafür verantwortlich. De facto ist es so, dass der Zionismus der ursächliche Grund für die weltweite Zunahme von Antisemitismus darstellt. Den Staat „Israel“ nicht zu unterstützen, ihn zu kritisieren oder abzulehnen, dies alleine macht niemanden zum Antisemiten oder zu einem schlechteren Freund des jüdischen Volkes.

Das jüdische Prinzip des göttlich bestimmten Exils, das nunmehr fast 2000 Jahre anhält, ist für viele sicherlich eine überraschende Neuigkeit, vor allem aber für wohlmeinende Freunde des jüdischen Volkes. Doch die für uns bewährten Traditionen und Lehren, wie sie in den heiligen Schriften von unserem Lehrer Moses über die Generationen der Propheten und Gelehrten festgehalten wurden und letztlich auch unser Überleben als Volk der Thora sicherstellten, können nicht über Bord geworfen werden.

Unsere Heilige Thora verbietet es ausdrücklich, einen eigenen Staat wo auch immer auf der Welt während dieser Zeit des Exils zu errichten oder mit Gewalt gegen ein anderes Volk vorzugehen. Vor allem jedoch nicht in Palästina! Die zionistisch-nationalistische Ideologie ist nicht nur eine Leugnung der fundamentalen Lehren der Thora bezüglich unseres Exils sowie der Erlösung der gesamten Menschheit. Nein, diese Ideologie in all ihren Schattierungen drückt auch ein Frontalangriff auf das Judentum als solches aus und gleichgültig wer diese Ideologie und ihren Staat unterstützt oder fördert, macht sich an der Vernichtung der jüdischen Religion und somit des jüdischen Volkes mitschuldig. Ständige Spannungen mit anderen Nationen braucht der Zionismus, um sich rechtfertigen und vor der Welt legitimieren zu können. Zionismus und Antisemitismus sind zwei Seiten ein und derselben Medaille.

Die Vorgeschichte, die Errichtung und die auf Nationalismus und Chauvinismus aufgebaute Existenz des zionistischen Staates hat aber auch eine ganze Litanei von Schlechtem für andere nach sich gezogen. Deportationen, ethnische Säuberungen, Landnahme, Ermordungen und Dauerkriegszustand – die Unterjochung des palästinensischen Volkes. Die zionistischen Herrscher über das Heilige Land haben – auch dies muss ebenso erwähnt werden – die wahrhaft jüdisch-orthodoxen Gemeinden in Palästina der Unterdrückung unterworfen und darüber hinaus ist das Leben für Juden nirgendwo auf der Welt gefährlicher als in diesem zionistischen Staat. All dies steht in totalem Gegensatz zu den Lehren und Werten der jüdischen Religion, denn die jüdische Religion ist eine Religion des Friedens und mit der zionistischen Ideologie nicht zu vereinbaren!Unsere Weisen und Gelehrten, alle orthodox-jüdischen Führer wie auch die Massen des gläubigen Judentums vor und nach den beiden Weltkriegen haben den Zionismus von Anbeginn immer bekämpft. Auch hier in Deutschland, auch hier in Berlin! Große deutsch-jüdische Persönlichkeiten aus dieser Zeit sind mit diesem Kampf verbunden und WIR sind es, die sich in deren geistiger Nachfolge befinden! Der Thora verbundene Juden werden den Zionismus und den Staat, der sich fälschlicherweise „Israel“ nennt, niemals akzeptieren.

Ein Jude, der die Thora verleugnet und – willentlich oder aus Ignoranz – nicht an ihr festhält, hat nicht das Recht im Namen des jüdischen Volkes zu sprechen. Niemand der selbsternannten Sprecher des Zentralrats vertritt die Interessen des Volkes der Heiligen Schrift oder ist dazu berechtigt sich als sein Repräsentant zu deklarieren, denn er gehört nicht zu diesem Volk! Wir sind eine Nation alleine auf Grundlage der Thora und unserem Glauben an ihre Wahrheit. Es existiert keine jüdische Perspektive, die nicht im allmächtigen Schöpfer – gelobt sei Er – und Seiner Offenbarung begründet liegt.

Als orthodoxe Juden klagen wir mit Beharrlichkeit und innerer Überzeugung die schrecklichen Taten der Zionisten an und wir verurteilen alle in der Vergangenheit begangenen Verbrechen seitens des zionistischen Regimes gegen unsere muslimischen und christlichen Menschenbrüder und -Schwestern in Palästina und im Libanon. Wir stehen in der Tradition der Jahrtausende alten Überlieferung jüdischer Werte und Grundsätze, die immer danach strebte mit allen Nationen dieser Welt in Frieden und Harmonie zu leben und ihren bestimmten oder gewählten Autoritäten als loyale Bürger zu dienen. Deshalb beten und hoffen wir, dass die jetzige Bundesregierung dem ständigen Druck und den Forderungen des zionistischen Regimes nach weiterer finanzieller, ökonomischer und vor allem militärischer Unterstützung, der nur zu Lasten des palästinensischen Volkes geht, und gleichwohl die Beziehungen zu vielen Teilen der islamischen Welt empfindlich stört, nicht nachgibt. Die Konsequenzen daraus wären fatal, weil sie nicht nur die verbliebenen Juden in diesen Ländern einer erheblichen Gefahr aussetzen, sondern auch den politischen wie ökonomischen Interessen Deutschlands in keiner Weise gerecht werden würden.

Wirklicher Friede in Nahost wird solange eine Illusion bleiben wie der zionistische Staat existiert. Die einzig reale Alternative aus Sicht der Thora und aus Gründen der Gerechtigkeit und Barmherzigkeit ist die möglichst friedliche Übergabe der politischen Macht über Gesamt-Palästina an die schon so lang leidende palästinensische Nation. Nur eine Ein-Staaten-Lösung, die das Recht auf freie Selbstbestimmung des palästinensischen Volkes garantieren kann, wird den Frieden in der Region und auf der Welt auf lange Sicht sicherstellen können. Dazu gehört als unabdingbare Voraussetzung das Recht auf Rückkehr aller palästinensischen Flüchtlinge in ihre Heimat.

Es erfüllt uns mit Schmerz und Trauer, dass die meisten deutschen Politiker im Grunde jede Schandtat dieses Staates unterstützen oder zumindest billigend in Kauf nehmen. Wir verstehen sehr gut, dass dieser Beistand im Grunde eigentlich gut gemeint ist, hat er seine Wurzeln letztlich in der furchtbaren Vergangenheit und der damit einhergehenden Sympathie für das tragische Schicksal des europäischen Judentums. Für diese guten Intentionen sind war auch dankbar, doch leider sind sie vollkommen fehlgeleitet.


 
Als Juden UND patriotische Bürger Deutschlands, die sich dem Grundgesetz verpflichtet fühlen, appellieren wir deshalb mit dem gebotenem Respekt an diese Bundesregierung, sie möge im Interesse des äußeren wie des inneren und nicht zuletzt auch im Sinne des Weltfriedens deutlich Abstand davon nehmen sich an Sanktions- oder gar militärischen Plänen gegen den Iran oder andere islamische Nationen unter Druck der zionistischen Regierung zu beteiligen. Sofern sie dies dennoch und entgegen unseren wohlmeinenden Rat tun sollte, trägt sie auch die Verantwortung dafür, dass Juden überall auf der Welt weiteren Gefährdungen physischer wie spiritueller Natur ausgesetzt werden könnten, Gott behüte.

Die viel zitierte „historische Verantwortung Deutschlands“ sollte – wie die Väter des Grundgesetzes es ja auch meinten – in erster Linie darin bestehen, dass von Deutschland aus nie wieder Kriege ausgehen und unterstützt werden dürfen. Die jüdischen Opfer des 2. Weltkrieges werden vom zionistischen Staat für seine macht-politischen und militär-strategischen Optionen missbraucht. Wenn Deutschland seine „historische Verantwortung“ tatsächlich ernst nehmen will, sollte dieses Land sich nicht an der Unterdrückung eines anderen Volkes, dieses Mal des palästinensischen, direkt oder indirekt beteiligen. Eine wie immer geartete Beteiligung – gar unter Berufung auf die deutsche Geschichte – tilgt nämlich keine Schuld, sondern vermehrt sie nur. Und daran sollte wahrlich niemand interessiert sein - erst recht nicht wir deutsche Juden!

Wir beten, dass wir noch in unseren Tagen den Verdienst erwerben werden, das möglichst friedliche Ende des Zionismus und seines Staates erleben zu dürfen und hoffen auf die Erfüllung der prophetischen Vision Jesajas: „Und Er wird richten zwischen den Völkern, und entscheiden vielen Nationen, und sie werden zerbrechen ihre Schwerter zu Sicheln, und ihre Lanzen zu Rebenmessern. Nicht wird erheben Volk gegen Volk das Schwert, und sie lernen nicht mehr den Krieg.“

Soll der lichte Tag bald kommen, an dem die ganze Menschheit dem Allmächtigen in Frieden und Einklang dienen möge. Amen!

Herausgeber: DER ISRAELIT

1 Kommentar:

  1. Werter Herr Cabelman,
    gerne lese ich Ihre äußerst informativen Artikel auf dieser Seite. Dieser hier aber, hat das Format um eines Tages in die Geschichte einzugehen. Es grüsst Sie mit höchstem Respekt

    S.Daniel

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